Vorweihnachtliche Stimmung in Niederneisen
Großen Spaß hatten die Marktbesucher am Kettenkarussell.

Niederneisen. Alljährlich in der Adventszeit verwandelt sich das Areal um das Niederneisener Rathaus in eine bezaubernde Weihnachtswelt. In festlich geschmückte Hütten, Buden und kleinen Zelten bieten die Standbetreiber dem Besucher viele Leckereien, Volkskunst, Baumschmuck, Adventsgestecke sowie Weihnachts- und Geschenkartikel an. Auch am vergangenen Sonntag lagen die Gerüche von Tannengrün und Bienenwachs, von Glühwein und Weihnachtspunsch, von Zimtsternen und frisch gebackenem Kuchen in der Luft. Im Feuerwehrgerätehaus stammten die Düfte aus der Gulaschkanone, in der ein Erbseneintopf köchelte, der mit knackigen Würsten reißende Abnehmer fand. Bratwürste und leckere Pilze brutzelten und schmorten überm Feuer und in der Pfanne, die Mitglieder des Männergesangvereins und von «Aarlegro» sangen Weihnachtslieder, die Kinder drehten auf einem Kettenkarussell fröhlich ihre Runden. In der Rathaus-, Bach- und Aalstraße flanierten die Marktbesucher. Zu jeder vollen Stunde war die Lostrommel am Eingang des Feuerwehrgerätehauses umlagert, wurden doch bei der Verlosung wertvolle Einkaufsgutscheine und insgesamt vierzehn Puten für den Weihnachtsbraten vergeben. Zur absoluten Weihnachtsidylle fehlte nur der Schnee.

Die Organisatoren durften sich freuen, dass es ihnen gelungen war, auch den nunmehr 19. Niederneisener Markt zu einem gemütlichen und kuscheligen Markt mit hoher Aufenthaltsqualität verwandeln zu können. «Wir bieten hier keine Massenartikel wie bei einem Wochenmarkt an, sondern individuelle Produkte und Artikel, die mit der Advents- und Weihnachtszeit zu tun haben», erklärte Jürgen Lieber, Mitorganisator des Marktes. «Ob ein Weihnachtsmarkt schön und gemütlich ist, hängt nicht allein von seiner Größe ab. Gerade die kleinen Märkte in der Vorweihnachtszeit haben es in sich, und oft genug laufen sie selbst den Märkten in den Großstädten den Rang ab. Wir kommen gern nach Niederneisen», so zwei ältere Ehepaare aus Holzheim.

Als es so gegen 17 Uhr dunkel geworden war und der Lichterglanz von Kerzen und Lampen dem Marktein zusätzliches Flair verlieh, wimmelte es in den Budengassen noch einmal kräftig. Dass der Niederneiser Weihnachtsmarkt in gewisser Weise auch eine «Drive-in»-Veranstaltung darstellt, konnte man an mehreren Kfz-Kennzeichen erkennen, die nicht in die Region passten. Große Hinweisschilder an der Bundesstraße verführten so manchen Sonntagsausflügler, einfach mal abzubiegen und über den Markt zu schlendern. rpk